Interview mit Frau Müller

Frau Müller hat eine neue Aufgabe an unserer Schule. Sie ist seit diesem Schuljahr Beratungslehrerin. Was ist eigentlich eine Beratungslehrerin? Eine Beratungslehrerin ist eine Lehrkraft, die z.B. Schülern bei der Bewältigung von unterschiedlichen Schwierigkeiten hilft, die irgendwie mit der Schule zusammenhängen.

Frau Müller in ihrem Beratungsbüro

Seit wann sind Sie Beratungslehrerin?

Nach den Herbstferien bin ich Beratungslehrerin geworden.

 Wodurch sind Sie Beratungslehrerin geworden?

Vor ca. zwei Jahren gab es für unsere Schule die Möglichkeit, einen Lehrer in die Ausbildung zum Beratungslehrer zu entsenden. Ich habe länger überlegt und, ehrlich gesagt auch geschwankt, ob ich das machen sollte. Letztendlich habe ich mich dann aber mit vollem Herzen dafür entschieden. Das Lehrerkollegium musste meiner Melcung zustimmen und die Schulleitung mich zur Ausbildung anmelden.

 Sind Sie die erste Beratungslehrerin an unserer Schule?

Ja, ich bin die erste Beratungslehrerin.

 Warum wollten Sie diese Aufgabe übernehmen?

Weil mir das Unterrichten der Schüler nur in den Schulfächern zu wenig war und ich wusste, dass man als Beratungslehrerin Zeit für Gespräche mit den Schülern bekommt. Außerdem bin ich der Meinung, dass die menschliche Seite in der Schule mehr Raum und Unterstützung braucht.

 Was haben Sie für Aufgaben als Beratungslehrerin?

Meine Aufgaben sind: Schüler, Eltern und Lehrer bei Problemen zu beraten. Zuerst wird geklärt, ob ich bei dem Problem beraten kann oder jemand anderes an unserer Schule beraten soll oder ob eine Weiterleitung an externe Stellen (z.B. Jugendamt) sinnvoll ist.

 In welchen Fällen müssen Sie beraten?

Die Beratungen sind freiwillig – sowohl für mich, als auch für jeden Ratsuchenden. Es kann niemand gezwungen werden.

Ich berate zum Beispiel bei Lernstörungen, Verhaltensproblemen, Verschlechterung der Schulleistungen, Problemen in der Klasse, Schulangst, Motivationsschwierigkeiten. Bei schwereren Problemen (z.B. Missbrauch oder bei Bedrohungen) kann das Jugendamt oder die Polizei eingeschaltet werden.

 Also ist die Aufgabe als Beratungslehrerin genau das Richtige für Sie?

Ja, hundertprozentig.

 Ist die Aufgabe als Beratungslehrerin interessant?

Ja, sehr interessant und sehr vielfältig. Manchmal ist es auch traurig.

 Wo haben Sie ihr Beratungsbüro?

Mein Beratungsbüro liegt oben links vor der Schülerbücherei.

 Haben Sie feste Beratungsstunden?

Die Beratungsstunden richten sich nach meinem Stundenplan, also sind sie von Halbjahr zu Halbjahr unterschiedlich. Falls ein Gespräch notwendig ist und dringend geführt werden muss, bin ich aber auch flexibel.

 Würden Sie diese Aufgabe auch einer männlichen Person zutrauen?

Ja, unbedingt. In meinem Ausbildungsseminar waren auch zwei Männer dabei.

 Haben Sie sich diese Aufgabe so vorgestellt?

*nach langem Überlegen* Einerseits ja und andererseits auch nicht. Ich muss bei der Beratung lernen meine Grenzen zu erkennen, und das fällt mir manchmal schwer.

Aber im Großen und Ganzen ja.

 Haben Sie noch einen Wunsch?

Ja, ich hätte gerne einen Kummerkasten für die Schüler.

 

Das Interview mit Frau Müller führten Andrea und Annika